1837 – Der Grundstein für das Brauwerk Klosterneubier
Der Versuch einen Bier-Wein-Hybrid zu machen ist nicht wirklich neu. Wobei ich sagen muss, dass nur ganz wenige dieser Versuche mir mehr als ein “nett gemeint” entlockt haben. Zum einen sind Bier und Wein zwei Welten und nicht alles was man irgendwie “mischen” kann, das muss man auch tun. Aber zu diesem Thema gibt es in der Bierwelt ja noch massig andere Beispiele.
Hin und wieder aber, da kommen dann aber doch Biere – sagt man da eigentlich nun Bier oder Wein dazu ? – heraus, die einem schon die rechte Augenbraue hochziehen. Und 2016 erblickte so ein Bier das Licht der Welt und wurde auf den Namen Klosterneubier getauft. Die stolzen Eltern waren das Brauwerk der Wiener Ottakringer Brauerei auf der einen Seite und das Weingut des Stift Klosterneuburg, kurz vor den nördlichen Toren der Stadt, auf der anderen Seite.
Auch hier war das Ziel klar abgesteckt: Das Beste aus zwei Kulturen vereinen! Was so einfach klingt ist dann in der Durchführung vermutlich nicht ganz so einfach. Das wohl stärkste Vereinigungsmoment ist dann wohl auch das, das separat voneinander abläuft. Zweimal vergoren ist dieses Getränk nämlich. Einmal mit Weinhefe, einmal mit Bierhefe. Schön getrennt, nix mit Vereinigung.
Klosterneubier – seit 1837 überfällig!
Das was da vergoren wurde, das ist natürlich dann schon die versprochene Mischung. So erkennt man deutlich das Rot der St. Laurent-Traube einerseits und die kräftig fruchtige Bittere des Hopfens in der Weinmaische andererseits.
Warum aber wurde nun ausgerechnet gemeinsam Weingut Stift Klosterneuburg gebraut? Der Grund ist mehr als historisch für die Ottakringer Brauerei, denn 1837 wurde im Stift Klosterneuburg die Braubewilligung für die Ottakringer Brauerei ausgestellt. Insofern auch bemerkenswert, als das in der fast 900-jährigen Geschichte des Stifts dort nie Bier gebraut wurde.
Aussehen: schön goldenes, ganz schwach rötliches, Bier, weißer Schaum
Aroma: säuerlich, fruchtig, süßlich
Antrunk: säuerlich, fruchtig, süßlich, schöne Hopfenbittere
Körper: schlank im Körper, spritzig, sehr gut trinkbar
Nachtrunk: Hopfenbitterer, erdige Töne kommen dazu
Das Klosterneubier ist ein Hybrid, der einem nicht schmecken muss, aber absolut kann. Und mir schmeckt er gut. Aber so ist Craftbier halt nun einmal.
Prost, Cheers und Ahoi
proBIER-Wertung: | .. |
Alkohol: | 6,5 Vol% |
Stammwürze: | 13,5 °P |
Bittereinheiten: | keine Angaben IBU |
Trinktemperatur: | 8 – 10 °C |
Bierstil: | Weizen IPA |
Anschrift: | Brauwerk Wien Ottakringer Platz 1 1160 Wien Österreich +43-1-49100-5480 office@brauwerk.wien www.brauwerk.wien |