Bierzauberei – New Year Imperial Ale 2014
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen bis ins neue Jahr die Füße hochzulegen und Euch mit Beiträgen zu verschonen – aber in meinen Silvestervorbereitungen habe ich ein Bier kaltgestellt, das ich unbedingt vorher schon einmal verkosten musste. Dankenswerter Weise hat mir Bierzauberer Günther Thömmes eine 0,5l Verkostungsflasche mitgegeben, als ich mir die 0,75l Flasche, in der das Bier eigentlich angeboten wird, gekauft habe. Diese “Kostprobe” musste heute dran glauben.
Aber um welches Bier geht es eigentlich? Die Imperial oder Double IPAs aus der Bierzauberei zu Neujahr sind schon eine kleine liebgewonnene Tradition. Die vermeintliche Jahreszahl 2014 repräsentiert dabei aber natürlich die Stammwürze mit 20 Grad Plato und die Anzahl der verwendeten Hopfensorten – richtig: 14! Mal sehen wie lange Günther Thömmes das in den nächsten Jahren noch durchhält. So ab 2028 wird es sicher sehr freakig….
Beim Öffnen der Flasche bekommt es die Nase sofort mit einem intensiven reifen Bananenaroma zu tun. Im Glas dann eine schöne dunkle Bernsteinfarbe mit einer satten Trübung. Die Schaumkrone ist feinporig intensiv und cremeweiß mit einer sahnigen Konsistenz. Der Schaum haftet herrlich am Glas und bleibt mit einer halben Fingerdicke stabil am Bier.
Nun bekommt die Nase es mit einem wahren Fruchtcocktail zu tun: Noch immer sehr intensive reife Banane, dahinter Birne und Apfel sowie Zitrusnoten. Man merkt an den verwendeten Hopfensorten, das beim Pacific Ale offensichlich “etwas übrig geblieben” ist. Viele Neuseeländer sind hier am Start. Leichte florale und grasige Noten sind vorhanden – halten sich aber im Hintergrund.
Im Antrunk eine kräftige Bittere, die gleich einmal zeigt, wo es heuer langgeht. Die Zitrusnoten – insbesondere Grapefruit und Limette – geben dem ganzen eine kräftige begleitende Säure. Erstaunlicherweise schaffen es aber auch Malztöne neben dem ganzen Hopfen zu bestehen.
Kräftige und lebhafte Kohlensäure gibt dem Bier im Mund noch einmal einen besonderen Kick. Im Mittelteil gewinnen die Zitrusnoten etwas an Überhand und auch die Bitterhopfen geben noch einmal alles. Den Alkohol kann man zum Nachtrunk dann auch deutlicher wahrnehmen, hat er sich doch bislang gut getarnt im Hintergrund gehalten. Kurz kommt hier eine feine Schärfe hinein, ohne aber unangenehm zu werden.
Im Nachtrunk halten sich die herben bitteren Noten mit den Zitrusnoten die Waage. Die Zitrusnoten bleiben im Nachgeschmack unglaublich lange erhalten.
Ich würde sagen: Vergessen wir teuren französischen Champagner, wenn 2014 so schmecken kann!
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