
Einmal noch: 7484 Domrep Pils – Die Kostnotiz
Ich glaube so viel habe ich im Blog noch nie über ein einzelnes Bier geschrieben und gefilmt wie über das 7484 Domrep Pils, den Collaboration Sud des Hawidere-Teams zusammen mit Bierol aus Schwoich.
Aber tatsächlich – und dann gebe ich wirklich Frieden – ist noch die Kostnotiz offen und die gehört ja schließlich wirklich noch dazu.
Nachdem dieses Bier nur im Hawidere vom Fass, bei Bierol selbst oder im Handel bei Ammersin zu haben ist, habe ich jetzt den direkten Vergleich aller drei “Versorgungswege”. Bei der Präsentation aus dem Holzfass, direkt ab Brauerei und eine Flasche aus dem Biershop in Wien. Und ich werde nicht müde: Dieses Bier ist einfach genial geworden. Mit den verwendeten Hopfensorten Vic Secret, Mandarina Bavaria und Mosaic sicher von der Fruchtigkeit her nix für “Ottonormalpilstrinker” – aber die 50 IBU mögen für den, der es schön herb bitter mag schon wieder versönlicher klingen.
Übrigens an dieser Stelle Respekt für das Rückenetikett – so sollen Craftbiertiketten sein! Verwendete Malzsorten, die Hopfensorten, mit “W308” wird sogar die Hefe genannt, IBU Angabe, ABV, Stammwürze, MHD – viel mehr fehlt nicht zum Glück! Und dann noch eine schöne außergewöhnliche Flasche für ein außergewöhnliches Bier. Ein 29mm Kronenkorken, der wohl beim Abfüllen so manchen Fluch verursacht hat – besonders wenn man hört, dass dadurch händisch verkorkt werden musste. Echt Craft eben!
Die Flasche geöffnet und das Bier eingeschenkt. Kommt mir das nur so vor oder ist tatsächlich ein optischer Unterschied zum Fassbier? Irgendwie kommt es mir mit dem kräftigen naturtrüben Goldgelb eine Nuance dunkler vor. Ich mag mich hier aber auch täuschen. Jedenfalls gut erinnern kann ich mich an den schneeweißen sehr intensiven und teilweise grobporigen Schaum.
Die verwendeten Hopfensorten machen sich in der Nase mit einem fruchtigen Cocktail aus auch exotischen Früchten bemerkbar. Mango, etwas Zitrusfrucht, Birne und Marille. Irgendwie sind die Aromen intensiver als erwartet. Gerade auch wenn man die 50 IBU noch im Hinterkopf hat und sich schon jetzt fragt, wie das dann zusammen passen soll.
Im ersten Antrunk machen sich die fruchtigen Aromen auch geschmacklich deutlich bemerkbar. Eine bittere Note schwingt nur sanft mit. Aber das soll sich schon beim zweiten oder spätestens dritten Schluck ändern. Irgendwie braucht der Bitterhopfen ein wenig bis er im Gesamtbild zu seinem Recht kommt. Dann aber ist er sehr präsent und die 50 IBU sind sicher nicht übertrieben.
Die Kohlensäure ist “bierol”-typisch eher dezent ausgefallen, passt aber klasse, denn hier wäre ein “mehr” definitiv dann “too much”.
Der nun sehr manifeste bittere Grundton trägt das Bier weiter während die fruchtigen Töne langsam weniger werden. Ein pilstypischer schlanker Körper kennzeichnet dieses Bier.
Die Bittere macht dann auch den Nachtrunk aus, der nurmehr wenig Frucht, dafür deutlich mehr grasige Noten aufbietet. Insgesamt sehr trocken. Jetzt dürfte auch der hartnäckigste Pilsfanatiker wieder sehr versöhnt sein. Die Bittere klingt noch lange nach.
proBIER-Wertung: | ![]() |
Alkohol: | 5,0 Vol% |
Stammwürze: | 12,5 °P |
Trinktemperatur: | 6 – 8 °C |
Bierstil: | Pilsner |
Anschrift: | Collabs Brewery |
Erhältlich bei: | . .. |