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Heimatgefühl: Flügges Pflaumen Saison Mija

Heimatgefühl: Flügges Pflaumen Saison Mija

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Es ist nichts Neues, dass ich immer wieder mal die Frage an Euch richte, welche Biere ich mal ausprobieren soll. Ich möchte einfach Eure persönlichen Perlen erfahren. Und das funktioniert wirklich gut. Immer wieder bekomme ich Mails mit Empfehlungen.

Bei dem heutigen Bier war es nicht ein Bier sondern gleich eine ganze Brauerei. Es war sinngemäß: “Mach doch mal was von Flügge, die Biere sind alle super!”.

Na gut, Flügge stammen wie ich aus Frankfurt am Main und stehen schon länger bei mir auf der “to do” Liste. Leider aber schwierig hier in Wien zu bekommen. Mit der Eröffnung der neuen Bierothek in Wien konnte ich aber eine Flasche dieser Brauerei ergattern. Ob das aber ein Glücksfall war, das sollte sich später noch zeigen.

Ich habe mir das Flügge – Mija Pflaumen Saison ausgesucht. Schon alleine deshalb, weil ich ein großer Pflaumen Fan bin. Also sollte das eigentlich eine gute Wahl für mich sein.

Mit 6,6% Alkohol und 13,9°Plato sind zumindest an dieser Front keine Besonderheiten auszumachen. Okay, Pflaumenpüree hatte ich noch nicht oft in meinen Bieren. Aber Flügge, die seit 2017 am Start sind, haben sich dank ihrer Gründer Dominik und Joachim Bieren verschrieben, die jenseits des Reinheitsgebotes gebraut werden können. Also in diesem Fall wohl offiziell kein “Bier”, sondern maximal ein alkoholhaltiges Malzgetränk. Ordnung muss sein.

Verwendet wurden Pilsner-, Chevallier-, Sauer-, Melanoidin- und Roggenmalz. Das Pflaumen-Püree ist mit 16% in der Menge sogar recht genau angegeben – und viel wie ich finde. Das wird jetzt echt ein Pflaumenfest für mich. Der Hopfen, der in einem Saison sicher keine größere Rolle spielt, ist der Columbus. Die schon wichtigere Hefe ist eine belgische Blaugies-Hefe.

Die Optik ist ein leicht bräunlich orangenes Bier, mit einer nicht vollständigen Trübung und einem recht intensiven Schaum. So intensiv, dass ich mich schon ein wenig wundere. Ganz ehrlich: Ich habe mich schon beim MHD gewundert. 11.4.2020 und das Bier habe ich vor nicht einmal zwei Wochen gekauft. Klar, dass Bier ein paar Wochen von der Brauerei bis ins Regal braucht, aber von 12 Monaten habe ich gerade noch einmal zwei abbekommen. Frisch ist definitiv anders. Und die gefühlten mindestens 26 Grad im Verkaufsraum der Bierothek in Wien haben dem ungekühlten Bier im Regal sicher auch keinen größeren Gefallen getan.

Im Aroma leicht würzig, die Hefe ist deutlich präsent. Etwas phenolish und fruchtig esterig. Klingt nicht nur spannend. Ist es auch. Der Trunk beginnt mit fruchtig, brotigen Noten. Insgesamt schön hefig, mit fruchtiger Pflaume und etwas Aprikose entsteht ein süß saurer Eindruck.

Schöner mittlerer Körper bei insgesamt feiner Karbonisierung, die es noch zu einer cremigen Textur schafft. Insgesamt aber hat man den Eindruck, dass hier noch eine Nachgärung stattgefunden hat. Stichwort: 26 Grad!

Im Finish hängt die säuerliche Pflaume nach, insgesamt wird das Bier etwas trockener und es kommen noch Beerenfrüchte hinzu.

Das Bier macht wirklich Lust auf mehr, aber ich werde die nächsten Flaschen wohl eher bei einem Besuch in Frankfurt “direkt ab Quelle” probieren, um es wirklich frisch zu verkosten.

Prost, Cheers und Ahoi

proBIER-Wertung:..
Alkohol:6,6 Vol%
Stammwürze:13,9 °P
Bittereinheiten:keine Angaben IBU
Trinktemperatur:7 – 9 °C
Bierstil:Saison
Anschrift:Brauerei Flügge
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt am Main
+49-69-27270462
kontakt@brauerei-fluegge.de
www.brauerei-fluegge.de