Ich hab Corona – #SupermarktSamstag
Diesen Beitrag zu schreiben, ohne irgendwelche lustigen Anspielungen auf die im Moment stattfindende Corona Virus Hysterie zu machen ist wirklich nicht leicht. Aber tatsächlich würde mich mal interessieren, wie sehr die Marke unter den gegenwärtigen Ereignissen leidet oder vielleicht sogar profitiert.
Und damit erstmal Hallo zu einer neuen Episode aus der #SupermarktSamstag Reihe hier auf proBIER.TV. Lange habe ich überlegt, welches hier mein nächstes Bier sein könnte. Dabei lag die Antwort dann wirklich auf der Hand und ist schon seit Tagen in aller Munde.
Corona muss es sein!
Das helle American Lager aus der Klarglasflasche kommt aus Mexiko und ist in Europa schon so etwas wie ein Kultbier geworden. Sehr zu meinem Leidwesen nicht wegen des guten Geschmacks, sondern aufgrund seiner Leichtigkeit im Sommer und dem Limetten Brimbamborium, das da veranstaltet wird.
Das Bier wird seit 1925 in Mexiko gebraut. Das Ziel war es damals ein Bier zu brauen, das der spanischen Krone gerecht wird. Die Ansprüche dürften damals offenbar nicht besonders hoch gewesen sein – oder die Möglichkeiten begrenzt. Seit 1940 gibt es die Flasche, so wie wir sie heute kennen mit dem aufgedruckten Etikett und der spanischen Krone und dem Greif auf jeder Seite der Krone. Dieses Tier ist Apollos Beschützer von Sonne und Gold, die ja eng mit Mexiko verbunden sind.
Inzwischen ist das Bier mit einem Export in 180 Länder einer der Export Premium Brands weltweit. In den USA ist Corona das Import Bier Nummer 1. Keine Frage, dass die Marke in Mexiko selbst auch die Spitzenreiterposition inne hat.
Für das Limetten- oder Zitronenritual gibt es nach meiner Nachforschung 3 verschiedene Varianten, wie es entstanden sein soll:
1.) In Mexiko wurde schon lange Bier mit Zitronensaft gemischt, so dass viele Konsumenten diesen Zitrusgeschmack so haben wollten
2.) Angeblich wurde eine Wette in Kalifornien verloren aus der das dann hervorgegangen ist
3.) Die Flaschen waren früher nicht immer hygienisch einwandfrei. Mit der Zitronensäure wollte man, da das Bier ja vornehmlich aus der Flasche getrunken wird, die Flasche säubern und desinfizieren
Welche Version auch stimmt – wenn überhaupt – die Limette im Hals ist eng mit dem Bier verbunden. Und dennoch verzichte ich heute ganz bewusst darauf.
Im Bier selbst sind Wasser, Hopfen, Hefe und Gerstenmalz. Welcher Hopfen und welches Malz – darüber schweigt man sich aus. Ist vermutlich aber auch nicht wirklich wichtig. Interessanter ist, dass auch Mais und Reis darin sind. Gibt eine helle Farbe und ist ein billiger Stärkelieferant. Hätte man aber auch erwartet Richtig spannend ist, dass Papain zur Klärung und Ascorbinsäure als Antioxidant enthalten ist. Das Reinheitsgebot ist also ganz weit weg und irgendwie denke ich mir: Wer dieses Bier trinkt, dem muss eigentlich völlig egal sein, was er da trinkt. Sowas geht für mich irgendwie gar nicht.
Nach dem Einschenken ein extrem helles klares goldenes Gelb und nur wenig Schaum. Im Aroma süßliches Getreide, Mais, Reis und tatsächlich ganz entfernt Zitrone. Oder bilde ich mir das jetzt nur ein?
Auch der Trunk bringt süßliches Getreide, leicht erdige Noten und eine dezent malzig Note zusammen. Insgesamt ist das Bier schon sehr dünn, fast wässrig. Nur eine ganz leichte Bittere tröstet mich ein wenig. Klar, dass auch der Körper schlank ausfällt, bei der Erfrischung tut die intensive Kohlensäure ihren Job.
Das Finale, wenn man davon sprechen kann mit leichter Bittere, aber immer noch süßlich getreidig.
Für mich ist das Bier in einer Reihe mit den amerikanischen “light” Bieren und vermutlich genau deshalb dort auch so beliebt. Für mich ist es leider überhaupt nichts.
Prost, Cheers und Ahoi
| proBIER-Wertung: |  .. |
| Alkohol: | 4,5 Vol% |
| Stammwürze: | keine Angaben °P |
| Bittereinheiten: | keine Anaben IBU |
| Trinktemperatur: | 4 – 6 °C |
| Bierstil: | Lager |
| Anschrift: | Grupo Modelo – Corona (AB InBev) |
