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Who cares for beer Festival 2019

Who cares for beer Festival 2019

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Eigentlich kann man sich das „Who cares for beer“ Festival mit gutem – oder zumindest trockenem – Wetter kaum vorstellen. Mit dieser völlig aberwitzigen Vorstellung mussten aber die Besucher am vergangenen Wochenende in Bad Radkersburg klar kommen. Zumindest bis kurz vor dem offiziellen Ende des Festes, als dann doch der erlösende Regenschauer kurz einsetzte und den ordnungsgemäßen Zustand wieder ansatzweise herstellte.

Das trockene Wetter tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, denn wieder einmal konnte man beobachten, dass neben dem Bus voller Verrückter aus Wien, den wieder einmal die Beerlovers organisiert hatten, auch Beergeeks aus nah und fern angereist waren und sich in bunter Mischung mit der lokalen Bevölkerung mischten. Ein wirklich angenehmes und interessiertes Publikum.

Gekommen, um die circa 80 Biere aus den angereisten 15 Brauereien zu verkosten. Und ich wiederhole mich hier gerne: Das Line up war heuer für mich das Beste seit ich zu diesem Fest gehe (und das ist seit der zweiten Ausgabe der Fall). Sicher aber ist das auch eine persönliche Geschmackssache. Ein Stelldichein gaben sich also:

  • Bakunin (RUS)
  • Beerbliothek (SWE)
  • Bierol (AUT)
  • Crak (ITA)
  • Dois Corvos (POR)
  • Dry&Bitter (DEN)
  • FrauGruber (GER)
  • Freigeist Bierkultur (GER)
  • Lervig (NOR)
  • Mad Scientist (HUN)
  • Piggy Brewing (FRA)
  • Reservoir Dogs (SLO)
  • Straßenbräu (GER)
  • Browar Stu Mostow (POL)
  • Tanker (EST)

und Bevog (AUT) als stolzer Gastgeber.

Musikalisch ging es wie beim Wetter im Vergleich zu den Vorjahren auch deutlich gemäßigter zu. Sehr zum Leidwesen der Fans von Punk-Metal-Black-Grunge-Crossover Gitarrenklängen. Einen schwachen Ausgleich lieferte aber der freundliche Herr, der die Acts mit seiner kettensägengleichen Stimme von der Bühne ansagte oder verabschiedete. Dann war aber alles dabei, was das biertrinkende Herz zum Fußwippen bringen kann. Rockabilly, Folk-Punk, Rock, Brass-Beat und alles so, dass man immer noch im Zelt die im Glas befindlichen IBUs mit dem Tischnachbar besprechen konnte.

Bierseitig war deutlich zu erkennen, dass IPAs und Sours das prägende Thema der teilnehmenden Brauereien war. Lediglich zwei wackere Brauereien mit extrem gutem Pils, die ich sehr genial gefunden habe und ein Dortmunder Helles, welches das Herz eines Wiener Braumeisters den Abend über sehr erwärmt hat, waren lagerseitig für mich zu finden. Aber hey: Who cares!?

Auffällig auch, dass wohl auch die Vorabendaktivitäten der eingeladenen Brauer etwas heftiger ausgefallen sein dürften. Einigen begegnete man nur kurz und dann mit tiefen Augenringen. Andere verbargen die Augenringe hinter dunklen Sonnenbrillen, machten den Oberkörper frei und gaben hinter der Theke von Anfang bis Ende Vollgas.

Gegen Mitternacht lichtete sich – gemäß dem Konzept des Festivals – dann die Anzahl der noch verfügbaren Biere schnell. Bei den Polen von Browar Stu Mostow schmeckte es offenbar besonders gut, so dass diese Biere schon vor der Geisterstunde ausgetrunken waren. Ein Umstand, den ich a) nachvollziehen kann und b) bei dem ich fleißig mitgeholfen habe.

Das „Who cares for beer“ Festival ist in der nunmehr 6. Ausgabe sicher eine feste Institution in der österreichisch/slowenischen Bierfestival Szene geworden. Eine perfekte Organisation, super Infrastruktur, wirklich eine ausnahmslos beeindruckende Auswahl an Brauereien und Bieren, die sonst kaum zu bekommen sind (schon gar nicht vom Fass), machen diesen Samstag im August zu einem Fixpunkt in meinem Kalender.

Ein großes Danke an dieser Stelle auch nochmal an die Beerlovers Wien, die jedes Mal einen Reisebus voller (Bier-)Verrückter aufstellen und diese Tour anbieten. Es hat sich noch immer gelohnt den Sonntag danach im Bett zu verbringen. Who cares!?