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EU beschließt sprachlich einheitliche Bier-Kennzeichnung

EU beschließt sprachlich einheitliche Bier-Kennzeichnung

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Schon längere Zeit war es aus Sicht zweier europäischer Ministerien ein untragbarer Zustand: Bierstilbezeichnungen in sprachlicher Mischung. Die Bildungspolitische Sprecherin des EU-Sachverständ
igenrates für sprachliche Entwicklung von Schülern, die Britin Sarah Beel-Dung, hat kurz vor dem drohenden Austritt Großbritanniens aus der EU noch ein klares Ziel vor Augen. Die Rettung der Pisa Studie. Rückenwind erhält sie dabei vom EU-Kommisar für Konsumentenschutz, dem Italiener Giovanni Grandelafrode. Dieser sieht einerseits Bierkonsumenten getäuscht und andererseits im Sinne der Suchtprävention ein erhebliches Risikopotential.

Europäische UnionStein des Anstoßes sind Produktbezeichnungen wie „Vienna Lager“, die aus Sicht der EU-Ordnungshüter sprachlich unzulässige Vermischungen darstellen. „Entweder ‚Wiener Lager‘ oder die englische Bezeichnung ‚Vienna Warehouse‘“, so Grandelafrode im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz. Nationale Bezeichnungen sind jedoch weiterhin zulässig. So darf das ‚Wiener Lager‘ einer spanischen Brauerei unter der Bezeichnung ‚Viena stock‘ EU weit in den Handel gebracht werden. „Die Vorteile liegen klar auf der Hand“, so Beel-Dung „wir fördern gleichzeitig zur sprachlichen Richtigstellung auch fremdsprachliche Kompetenz. Schon in wenigen Jahren erwarten wir so signifikante Verbesserungen im gesamteuropäischen Bildungsniveau.“

Auch deutsche Schreibweisen wie „Pils“ werden mit einer Übergangsfrist von 12 Monaten gemäß schon länger gültiger Rechtschreibreform in „Pilz“ einheitlich festgeschrieben. Nur konsequent wie Grandelafrode ergänzt, denn: „Auch Industriebiertrinker sollen nicht länger über den wahren Inhalt ihres Getränkes hinweggetäuscht werden können.“. Dabei sind landestypische Dialekte durchaus zulässig, sofern Sie dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen. Für Österreich kann Beel-Dung sich also für den hopfenherben Gerstensaft durchaus auch die Bezeichnung „Schwammerl“ als EU-konform vorstellen.

Wir werden uns also als Märzenbiertrinker Land zukünftig wohl auch auf ein „March“ aus England, oder ein „Marzo“ aus Italien freuen können. Der heimische Kleinbrauer Franz Kraft-Bär, der große Mengen seines prämierten ‚Kaffee-Porter‘ auf der britischen Insel absetzt, hofft indes auf einen schnellen Austritt Großbritanniens. Ein ‚Kaffee-Gepäckträger‘ wurde sich schon aufgrund der verwendeten Umlaute kaum am dortigen Markt absetzen lassen.

Foto: Pressedienst des Europäischen Parlament