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Hirter Bier – Zusammen mit Chinesen über gutes Bier aus Kärnten freuen

Hirter Bier – Zusammen mit Chinesen über gutes Bier aus Kärnten freuen

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Versteht ihr bei dem Titelbild auch nur noch chinesisch? Zugegeben, hier habe ich selbst frei von chinesischen Sprachkenntnissen ein Übersetzungsprogramm “gequält” und grafisch die Ergebnisse mal umgesetzt. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass es in China Gasthäuser, Restaurants oder Bars gibt, die solch ein Logo vor der Tür hängen haben.

Hirter GF Dr. Klaus MöllerDenn es ist schon interessant, wenn mittelständische Brauereien mit Meldungen von sich reden machen, die man auf den ersten Blick so nicht von ihnen erwarten würde. Jüngst ging es mir eben mit der Kärntner Brauerei Hirt so, die vermeldete, dass sie den Export ihrer Biere nach China gestartet habe.

Nachdem mich zwei neue Hirter Biere am Stand auf der „Braukunst Live“ überrascht hatten war es mich Anlass genug in der Brauerei einmal genauer nachzufragen, um zu hören, was es sonst noch so Neues aus Hirt gibt.

Als Gesprächspartner stand mit freundlicherweise Hirter Geschäftsführer und Diplom-Biersommelier Dr. Klaus Möller zur Verfügung.

proBIER: Herr Dr. Möller, Bier von Kärnten nach China zu exportieren, das passiert in der Branche ja vermutlich nicht alle Tage. Wie kommt so etwas eigentlich zu Stande?

Dr.Möller: In der Tat nicht, aber wir haben Kontakt zu einem Deutschen bekommen, der beispielsweise neben Wein und Autos auch Bier von Europa nach China exportiert. Dieser ist über unsere DLG Gold Prämierungen auf uns aufmerksam geworden, was uns sehr stolz macht.

proBIER: Und ist es dann schwierig Bier von Europa nach China zu bringen? Neben den ganzen Formalitäten muss das Bier ja auch perfekt in China ankommen.

Dr.Möller: Natürlich ist es nicht ganz einfach und die erste Lieferung hat sich auch fast ein halbes Jahr hingezogen, bis alle Verhandlungen abgeschlossen waren, die Formalitäten erledigt und auch die Auflagen an die Kennzeichnung der Ware erfüllt waren. Die eigentliche Lieferung geht dann mit gekühlten Schiffscontainern vonstatten.

Hirter BeeriqueproBIER: Ist so ein Exportgeschäft eigentlich auch wirtschaftlich oder eher ein Marketing-Gag?

Dr.Möller: Nein, hier geht es nicht um Imagepflege – natürlich müssen auch die Zahlen stimmen und so ist auch dieser Export keine Liebhaberei für uns. Aber natürlich sind wir schon sehr stolz auf diesen Markt. Wir sind aber in der glücklichen Lage, dass wir nicht zwanghaft jedes Jahr wachsen müssen. Wir wollen gutes Bier an Leute verkaufen, die Spaß daran haben. Wir sind überzeugt, dass so jemand dann auch das Bier richtig vermarktet.

proBIER: Jetzt haben Sie auch mich dann zur „Braukunst Live“ mit Bieren überrascht, die man von einer klassischen Brauerei wie Hirter nicht erwartet hätte. Wie kommen solche Projekte zu Stande?

Dr.Möller: Bier ist grundsätzlich einmal kulinarischer Genuss. Leider sind wir in Österreich, Deutschland und Tschechien in unserer Vergangenheit ein wenig eingesperrt. Bieren bzw. Bierstilen, die wir nicht kennen, stehen wir skeptisch gegenüber. Dabei sind sowohl das „Beerique“ – ein im Holzfass gereiftes Bockbier – und das „Imperial Porter“ doch sehr klassische Bierstile und in meinen Augen auch super gelungene Biere.

Hirter GF Möller auf der BKL mit Bierfreunden
Hirter GF Dr.Klaus Möller im Gespräch mit österreichischen Bierexperten auf der Braukunst Live

proBIER: Aber hinter jedem neuen Bier steckt ja auch eine kleine Geschichte. Die vom „Beerique“ und „Imperial Porter“ hat ihre Wurzeln in Neuseeland – was ist da passiert?

Dr.Möller: Ich bin ein großer Neuseeland-Fan und das Land ist schon so etwas wie eine zweite Heimat für mich geworden. Bei einem dortigen befreundeten Braumeister habe ich sein im Holzfass gereiftes „Whisky Porter“ verkostet. Ein unglaublich kreatives und innovatives Bier. Mir war sofort klar: „Das will ich auch!“. Das neuseeländische Fass war ein „Pinot Noir – Weinfass“, das für drei bis vier Jahre mit Whisky belegt war. Das hatte ich in Hirt natürlich nicht. Dann kam mir unser Zigarrenbrand in den Sinn, der ja auch in Holzfässern lagert. Also starteten wir einen ersten Versuch mit unserem „Hirter Festbock“ im Holzfass. So entstand das “Beerique”, das in seiner Gesamtentwicklung bei uns mehr als 5 Monate benötigt hat. Dazu dann noch 6 Monate Lagerzeit als Bockbier und dann nochmals 5 Monate im Whiskeyfass. Das„Beerique“, das jetzt fertig ist, wird es – und das steht schon fest – jedes Jahr in einer limitierten Edition geben.

proBIER: Und nach den ersten positiven Erfahrungen kam dann gleich das Imperial Porter hinterher?

Dr.Möller: So ungefähr. Bei einem Gegenbesuch aus Neuseeland haben wir dann auch hier in Hirt einen gemeinsamen Sud gemacht. Das war dann der Prototyp des Imperial Porters, den es erstmals in München zu kosten gab.

Imperial Porter von Hirter
Auf der Braukunst Live vorgestellt – im Herbst für alle. Das Hirter “Imperial Porter”

proBIER: Und wie reagieren Braumeister in Kärnten auf die neuen Ideen ihres Chefs?

Dr.Möller: Zugegeben ein kleiner Gewöhnungsprozess war schon erforderlich, aber spätestens nach ein bis zwei Suden waren wirklich alle restlos von diesen neuen Bieren überzeugt. Und natürlich macht es jedem Braumeister eine große Freude, zum Beispiel mit fremden neuen – in unserem Fall neuseeländischen – Hopfensorten zu arbeiten.

proBIER: Neben kreativen und innovativen Bieren ist hierzulande heuer auch ein Trend zu leichteren Bieren auszumachen – auch in Hirt?

Dr.Möller: Ja, auch wir haben mit dem „Fresh“ ein neues Bier auf das wir sehr stolz sind. Bei gerade einmal 3,4% Alkohol ist – mit vier verschiedenen Malzsorten gebraut – ein sehr vollmundiges Bier entstanden, bei dem es unser Ziel war, dass man den Hopfen zu 100% schmeckt. Der verwendete Bavaria Mandarin Hopfen verfeinert das Bier zusätzlich noch mit einem unverwechselbaren fruchtig zarten Mandarinen Duft.

proBIER: Sie sind ja auch zusammen mit den Culturbrauern auf dem „Craft Bier Fest Wien“. Werden wir da alle diese neuen Spezialitäten zu kosten bekommen?

Dr.Möller: Bei dem „Beerique“ und dem „Fresh“ bin ich mir sehr sicher. Das „Fresh“ kommt Anfang Mai offiziell auf den Markt, das „Beerique“ vermutlich erst Ende Mai – aber wir werden das schon zum Fest mitbringen. Das „Imperial Porter“ ist dann aber erst ab November zu haben. Das Bier passt ohnehin deutlich besser in diese kühlere Jahreszeit. Für alle, die beim Fest in Wien nicht dabei sein können, wird es das „Beerique“ auch über unseren eigenen Online-Shop geben. Dann sind zu jeder Flasche auch noch zwei spezielle Verkostungsgläser mit dabei.

proBIER: Ich danke Ihnen sehr herzlich für das Gespräch!

Wer möchte kann hier mit einem Klick die offizielle Beschreibung zum Hirter “Beerique” Beschreibung Beeriqueeinsehen.

Den angesprochenen Web-Shop, über den das Beerique dann auch zu haben sein wird, findet man unter der u.a. Webadresse.

Kontakt:
Brauerei Hirt GmbH
Hirt 9
9322 Micheldorf

+43-4268-2050-0
office@hirterbier.at
www.hirterbier.at

Alle Fotos im Beitrag © Martin Voigt / proBIER.at