
Das IPA der tapferen drei Brauschneider(lein)
Auch bei Michael Schneider, dem Kopf hinter der Brauerei “Brauschneider” kam die Lust auf’s brauen im Ausland. Bei ihm waren es Reisen und mehrjährige Aufenthalte in den USA und England.
Was in der heimischen Garage begann wurde bald mehr als nur ein Hobby. Die offensichtlich dahinter stehende Berufung ließ eine Nebentätigkeit zum Beruf werden.
In 2013 war es dann soweit und der bisherige Hauptberuf wurde zu Gunsten der Brauerei “Brauschneider” an den berühmten Nagel gehängt. Sicher eine gewichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung spielte die Tatsache, dass sein Sohn Felix inzwischen mit in Weihenstephan angeeignetem Fachwissen dieses Unternehmen begleiten und unterstützen konnte. Die dritte Rolle übernahm Michael Schneiders Bruder Dieter, auf dessen Konto zum Beispiel der Name “Brauschneider” geht.
Die drei “Brauschneider” hatten von Anfang an auch eine klare Mission: Biere brauen, die fern des Mainstreams mit Aromatik, Vielfalt und Süffigkeit überzeugen sollten. Auch Qualität der Zutaten sollte bei der Herstellung ihrer Biere ganz oben stehen.
Quasi von Anfang an wurde mit dem IPA ein Bierstil gebraut in dem auch die Hopfenbetonung nicht zu kurz kommen sollte. Von diesem IPA steht heute eine Flasche vor mir, die es zu genießen gilt.
Fast schon typische helle Kupfertöne machen zusammen mit leichter Trübung und einem cremig feinen Schaum Lust auf dieses Bier. Aromatisch überraschen die Zitrusnoten nicht wirklich, sind aber schon harmonisch im Zusammenspiel mit den ebenfalls präsenten sanften Honigaromen.
Das erste Mal bekommt der Hopfen schon im Antrunk seinen Auftritt in dem er sich mit einer leichten Bittere schon früh “zu Wort” meldet. Eher noch im Hintergrund halten sich malzig süßliche Noten zusammen mit dem Cascade, Columbia und vor Allem Citra-Hopfen, der die schönen Zitrusaromen beisteuert.
Die Kohlensäure ist mir eine Spur zu ausgeprägt und verstärkt die säuerlichen Zitrusnoten im Mittelteil. Ein schöner leichter bis mittlerer Körper bildet sich aus und das Bier bleibt vollmundig und süffig zugleich. So wie es sich die drei Schneiders ja vorgenommen hatten.
Von der Bitterkeit darf es im Nachtrunk nochmal etwas mehr sein, wobei diese niemals wirklich heftig wird. Begleitet von leichter fruchtiger Säure der Zitrone klingt dieses Bier dann angenehm aus.
Nicht wirklich komplex, aber das war offensichtlich auch nicht beabsichtigt.