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Stift Schlägl – Roggenbier – Das Bierkalender Türchen #4

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Das Stift Schlägl im Mühlviertel ist seit vielen Jahrhunderten das dortige geistiges und kulturelle Zentrum. Schon 1580 begann man dort Bier zu brauen – vermutet wird, dass es schon viel früher passierte, aber die erste urkundliche Erwähnung stammt aus diesem Jahr. Die Brauerei befand sich zu diesem Zeitpunkt im Bereich des jetzigen Stiftkellers direkt im Stift selbst.

Der Keller der Stifts wurde seit 1865 als Lagerkeller für Bier verwendet. Da nach dem Zusammenbrucht des Zehentsystem der 1681 erbaute Getreidekastern ungenutzt war, konnte dort die Brauerei einziehen.

Im Jahre 1909 wurde Sudhaus modernisiert – der Jahresausstoß lag damals bereits bei ca. 3000 hl.

Die gesamte Bierproduktion zog 1954 in den ehemaligen Getreidekasten wo nun ein neues Sudhaus eingerichtet wurde. Dieses wurde aber schon 20 Jahre später, nämlich 1974, aus Kapazitätsgründen durch ein gänzlich neues Sudhaus ersetzt. Auch die Flaschenfüllerei wurde in diesem Jahr modernisiert.

In den Achtziger Jahren kam ein neuer Gärkeller hinzu und viele Einrichtungen, die bei modernen Brauereien selbstverständlich sind, wie geschlossenen Gärtanks wurden ergänzt. Die nach wie vor vorhandenen offenen Gärbottiche werden aber weiterhin für spezielle Sorten wie z.B. das “Roggen” verwendet. Hier meine Kostnotiz zu diesem Bier:

Das ist ja mal eine satte tiefgoldene Farbe mit der sich das glanzfeine und damit ungetrübte Bier den Weg ins Glas bahnt. Der Schaum gibt dagegen das Rennen um Optikpunkte sehr schnell auf nachdem er sich fingerdick mit mittlerer bis grober Pore gebildet hat, um dann schnell wieder zu verschwinden.

Brotige Roggenaromen mit schönen intensiven würzigen Noten machen im Aroma auch der Nase Spass.

Kräftige Malznoten mit viel Roggen machen im Antrunk neben süßeren Honigaromen Lust auf mehr. Hinter dem Honig kommen noch sanfte fruchtige Zitrusnoten zum Vorschein. Intensivere aber nicht dominante Kohlensäure unterstützt dieses rezente Bier. Irgendwie vermisse ich bei diesem Bier etwas den Hopfen. Auch der Körper, der eher schlank ausfällt, kann darüber nicht hinwegtäuschen.

Im Nachtrunk startet der Hopfen einen Versuch zur Versöhnung und bittere Noten kommen zum allgemeinen sehr trockenen Eindruck hinzu. Dezente fruchtige Noten kommen später noch hinzu.

proBIER-Wertung:
Wertung4s.
Alkohol:4,9 Vol%
Stammwürze:12,3 °P
Trinktemperatur:7-9 °C
Bierstil:Roggenbier
Anschrift:Stift Schlägl
Schlägl 1
4160 Schlägl
+43-7281-8801-221
zv@stift-schlaegl.at
www.stift-schlaegl.at

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