Bürgerbräu – Alpenstoff – Das Bierkalender Türchen #9
Der Gewinner der letztjährigen Bierkalender Verkostungsbefragung darf als amtierender Titelverteidiger in diesem Jahr erneut ins Rennen gehen. Mit dem “Alpenstoff” aus dem Bad Reichenhaller “Bürgerbräu” verlassen wir heuer zum ersten Mal die österreichische Bierwelt und schauen kurz über die Grenze nach Deutschland.
Die private Alpenbrauerei “Bürgerbräu” gibt bereits seit 1633 in Bad Reichenhall. Auch hier blickt man auf fast 400 Jahre Brautradition zurück. Immhin lässt sich die Geschichte der Brauerei über 380 Jahre zurückverfolgen. Den heutigen Namen “Bürgerbräu” trägt die Brauerei seit 1901 als Kommerzienrat August Röhm, der Urgroßvater des heutigen Braumeisters Christoph Graschberger, die Brauerei kaufte.
Auch das “Bürgerbräu” blieb vom Zweiten Weltkrieg nicht verschont und wurde schwer beschädigt. Aber auch diese Brauerei wurde schnell wieder aufgebaut und ist heute die einzige Braustätte Bad Reichenhalls. Ein klassisches Sortiment mit 14 verschiedenen Bieren ist das heutige Angebot, das weit über die Region hinaus von Bierfreunden angenommen wird. Im “Bürgerbräu” gilt der Leitspruch „Aus der Region – für die Region“. So wird – wenn möglich – unter Verwendung bayerischer Rohstoffe mit regionalen Zulieferern und Partnern zusammengearbeitet.
Der “Alpenstoff” unterscheidet sich mit seinem Flaschendesign ein wenig vom Rest der Biere und versucht offensichlich einen etwas moderneren Markt anzusprechen. Na dann, gemma, Flasche geöffnet und verkostet:
Eine satte nicht zu dunkle goldene Farbe ohne jede Trübung kennzeichnet optisch den Alpenstoff, der eine schneeweiße, mittlere Schaumkrone mit schöner Stabilität besitzt. Der Schaum haftet gut am Glas.
Sehr intensive getreidige Malznoten erreichen die Nase genauso wie leichte süßliche Noten und etwas fruchtig säuerliche Apfelnoten.
Auch im Antrunk setzen sich diese Aromen fort, die Malznoten sind vielleicht noch etwas intensiver und auch die fruchtige Säure ist deutlich dominanter.
Sehr vollmundiges Mundgefühl. Die Kohlensäure ist sehr durchschnittlich, passt aber gut. Dennoch bleibt es für mich wenig rezent. Ein eher dünnerer Körper um die nun vorwiegend süßeren Malztöne bringt aber auch die ersten sehr leichten Bitterhopfennoten mit sich. Trockener und kurz gehaltener Nachtrunk mit fruchtig säuerlichen Noten im Nachgeschmack.
Für mich etwas unklar im Bierstil. Kein echtes Pils, Anflüge von Export, aber auch hier nicht überzeugend, ein Märzen dann aber auch nicht. Die Homepage schweigt sich hier auch beharrlich aus. Schade eigentlich. Was lernen wir aus diesem Bier – es ist ganz häufig einfach nur “Geschmacksache”! In diesem Sinne – Prost!
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