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Ritterbräu – Ritterl – Das Bierkalender Türchen #10

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Geschichtlich taucht das Ritterbräu zum ersten Mal unter dem Namen “Mitterbräu” im Jahre 1609 auf. Eine Zeit zu der insgesamt drei Brauereien in Neumarkt gab – das “Oberbräu”, das erwähnte “Mitterbräu” und – kaum zu erraten – das “Unterbräu”. “Ober-” und “Unterbräu” mussten im Laufe der Jahre schliessen und nur das Mitterbräu überlebte am Standort Neumarkt. Aber auch das Schicksal des “Mitterbräu” schien besiegelt als deren Eigentümer Johann Feiks 1905 sein Glück in der “neuen Welt” versuchen wollte und nach Amerika auswanderte.

Eine Brauerei lässt man aber nicht so einfach sterben und so legten vier Neumarkter zusammen und übernahmen das “Mittelbräu”, dem sie gleich mit “Bürgerliche Brauerei Neumarkt” einen neuen Namen gaben. Auch dieser wird später in “Ritterbräu” geändert. Diesen verdankt die Brauerei dem Stadtwappen, in dem ein fahnentragender Ritter abgebildet ist.

Aber auch in der Neuzeit sollte es turbulent weitergehen. So meldet im Mai 2008 die nun “Ritterbräu” heissende Privatbrauerei GmbH & Co KG Zahlungsunfähigkeit an. Ihr Bierabsatz war 2007 auf 13.000 Hektoliter gesunken. Eine Auffanggesellschaft wurde unter dem Namen “Ritterbräu Neumarkt GmbH” gegründet über die aber schon 2012 ebenfalls das Sanierungsverfahren und später mangels Erfolgschancen das Konkursverfahren.

Am Tag der Arbei – am 1. Mai 2012 – nimmt die “Ritterbräu GmbH” ihren Betrieb auf und steht für das heutige Ritterbräu.

Mit 11 Bieren bzw. Biermischgetränken versucht man nun wieder am heimischen Markt Fuß zu fassen und die Neumarkter Biertradition fortzusetzen.

Das heutige Bier wird auf der Homepage der Brauerei als “Szene-Bier” präsentiert. Ein Begriff, der für mich erstmal wenig Aussagekraft besitzt, jedoch ein erstes Stirnrunzeln verursacht. Also Flasche geöffnet und aus-proBIERt:

Ein strahlendes helles goldenes Bier findet nach dem öffnen der Flasche und Einschenken den Weg ins Glas. Die Glanzfeinheit gibt Gelegenheit die Kohlensäure im Glas schon einmal zu beobachten. Ein fingerdicker Schaum bildet sich feinporig auf dem Bier, dieser ist aber wenig stabil und so schon bald verschwunden.

Die Nase macht sich schnell an die Aromen und bekommt es mit hopfenherben Noten zu tun, die jedoch nicht zu intensiv ausfallen. Leichte getreidige Noten lassen sich im Hintergrund ebenfalls noch ausmachen.

Im Antrunk sehr schlank und die getreidigen Malze kommen in den Vordergrund. Grasige Hopfennoten stehen nun hier eher geschmacklich im Hintergrund. Nicht gerade stiltypisch für ein Pils. Sehr feine Kohlensäure verstärkt die wenigen Bitternoten – hilft der Rezenz aber auch nicht richtig auf die Sprünge.

Im Mittelteil verwässern die geschmacklichen Eindrücke deutlich.

Trockenes und kurzes Finish mit einer wieder in den Vordergrund tretenden Bittere, die nun aber auch einen metallischen Beigeschmack mitbringt. Malzige Töne sind nach einem kurzen Augenblick an Zunge und Gaumen auch als Nachgeschmack wieder zu erahnen.

Ganz ehrlich – die drei Masskrüge sind auch nur knapp erreicht. Ich glaube ich werde mir die anderen Biere der Brauerei in naher Zukunft mal näher ansehen müssen, die machen einen deutlich solideren Eindruck auf mich.

proBIER-Wertung:
Wertung4s.
Alkohol:4,9 Vol%
Stammwürze:keine Angaben °P
Trinktemperatur:5-7 °C
Bierstil:Pilsbier
Anschrift:Ritterbräu GmbH
Bräuhausgasse 1
4720 Neumarkt/Hausruck
+43-7733-7555-0
office@ritterbraeu.at
www.ritterbraeu.at

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