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Gaffel – Gaffel Kölsch 11 – Das Bierkalender Türchen #12

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Auch heute verlassen wir wieder einmal die österreichischen Landesgrenzen Richtung Deutschland. Die Fans der Wiener Austria bekommen heute das Getränk zu kosten, das ihr “Meistertrainer” Peter Stöger in seiner neuen Heimat beim 1.FC Köln jeden Tag haben könnte. Ein Kölsch. Und meisterlich stoßen wir heute auch in die “Halbliterklasse” vor und finden eine 0,5 Liter Flasche, die erst mit sanfter Gewalt aus dem Kalender befreit werden muss.

Die Kölner Gaffel Brauerei wird seit 1908 ununterbrochen bis heute – als eine der letzten Kölner Brauereien – von der Inhaberfamilie Becker geführt. Der Hauptsitz der Privatbrauerei liegt am Kölner Eigelstein. An diesem Standort wird aber bereits seit 1302 erstmalig urkundlich erwähnt gebraut. Die Gaffel Brauerei ist damit die älteste Braustätte Kölns.

Das heutige Gaffel Kölsch 11 wird nach der traditionellen Braumeister Sonderrezeptur No. 3 gebraut. Die Braumeister der Gaffel Brauerei entwickelten in der Geschichte der Brauerei insgesamt 5 Rezepturen. Mit dem Gaffel 11 wurde die Sonderrezeptur No. 3 wieder aufgelegt. Dabei handelt es sich um eine etwas mildere Kölschspezialität, welche mit 15 % weniger Bittereinheiten als das klassische Gaffel Kölsch eingebraut wird.

Mit dem Gaffel Kölsch 11 bringt Gaffel gleichzeitig eine Hommage an die heilige Ursula aus, die neben der Gaffel Brauerei in St. Ursula ruht. Der Legende nach fiel die bretonische Königstochter im Jahre 451 n. Chr. mit ihren 10 Begleiterinnen in Köln dem Hunnenkönig Attila zum Opfer. Die geschichtliche Erwähnung von 11.000 Jungfrauen wird als Überlieferungsfehler gewertet. Die Abkürzung „XI M. V.“ bedeutet „XI Martyres Virgines“, also 11 jungfräuliche Mätyrerinnen und wurde vermutlich fälschlicherweise mit „XI milia virginium“ übersetzt.

Wappen_Koeln
Stadtwappen Köln © Wikimedia

Auch im Kölner Stadtwappen, dass sich ebenfalls im Gaffel Logo wiederfindet, sind hier seit dem 16. Jh. 11 schwarz-weiße Hermelinschwänze der bretonischen Flagge dargestellt. Der Hermelin als Wappentier geht vermutlich auf die Wappen der Herzöge von Montfort zurück. Was man also heute in Unkenntnis fälschlich als Flammen oder Blutstropfen deuten könnte sind tatsächlich diese Hermelinschwänze. Also beim nächsten Kölnbesuch könnt ihr mit dem Wissen mal so richtig angeben (oder vielleicht mit einer Wette eine Runde Kölsch ergaunern).

Wir starten frei von Tierbehaarung mit dem Öffnen der Flasche und geben uns der Heiligen Ursula hin:

Kölschtypisch bildet sich auf diesem klaren und trübungsfreien Bier ein dünner Schaum mit mittlerer Pore, dem man zusehen kann wie er schnell wieder verschwindet. Darunter befindet sich ein Kölsch mit typischer hellerer goldener Farbe und einer schon optisch lebhaften Kohlensäure.

In der Nase überwiegen zunächst die malzigen Aromen, die von getreidigen und honigsüßen Noten gekennzeichnet sind. Milde grasige Hopfenaromen halten sich dezent im Hintergrund. Leichte Zitrusnote.

Eine zunächst doch recht vordergründige Kohlensäure macht sich gleich im Antrunk bemerkbar und bringt fruchtige Zitrusnoten zusammen mit den honigsüßen Malznoten und einem schönen Bisquitgeschmack mit sich. Auch hier sind grasige Hopfentöne mit von der Partie.

Sehr süffig und schön rezent im Mittelteil. Ein mittlerer Körper bildet sich aus und die Kohlensäure wird wieder deutlich harmonischer und fast schon moussierend an der Zunge.

Getreidige und süßere Noten im Nachtrunk, fruchtige Noten und leicht herb in einem kurzen und trockenen Finale.

proBIER-Wertung:
Wertung4s.
Alkohol:4,8 Vol%
Stammwürze:11,6 °P
Trinktemperatur:5-7 °C
Bierstil:Kölsch
Anschrift:Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG
Eigelstein 41
50668 Köln
+49-221-160060
info@gaffel.de
www.gaffel.de

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