Schleppes imperiale No.3
Und auch zu Beginn der Woche erfülle ich mal einen Wunsch bzw. eine Empfehlung von Euch. Das Schleppe No.3 oder auch das “Imperial IPA” sollte es sein, und das habe ich zufällig bei meinem Besuch bei den Beerlovers in Wien letzte Woche zwischen die Finger bekommen und bis nach der Kasse dann auch nicht mehr losgelassen. So kommt es damit heute auf den Kanal.
Ich recherchiere ja gerne ein wenig über die Biere, die ich verkoste und mache mich da zuerst natürlich auf den Homepages der Brauereien selbst schlau. Lustig, dass in diesem Fall auf der Schleppe Homepage zwar schon einiges an Informationen geboten wurde – in Summe aber dann doch eher eine etwas lieblose Homepage. Und bei einem imperial IPA, da wünsche ich mir dann doch auch Informationen zu dem verwendeten Hopfen und den Bittereinheiten.
Fündig geworden bin ich dann bei der Villacher Brauerei – zu der die Schleppe seit einiger Zeit gehört, denn dort ist das Factsheet mit allen Schleppe Bieren verfügbar. Ging für meinen Geschmack auf einfacher 🙂
Imperiale 8,2% Alkohol sind aus den 18,5° Plato (=Doppelbock) geworden. Mit den 50 IBU ist man am untersten Ende, was man gemeinhin bei einem Imperial oder Double IPA erwarten würde. Meist geht es hier bei 70 IBU gerade erst los. Aber vielleicht ist das der “Austrian way” oder DIPA.
Die Bittereinheiten entspringen den Hopfensorten Aurora und Citra, wobei keiner der Beiden jetzt ein ausgesprochener hochalphasäure Bitterhopfen wäre. Aber der Aurora muss es in dem Fall wohl richten. An Malz kam Wiener Malz mit vermutlich etwas mehr Karamellmalz zum Einsatz.
In der Optik eine tiefgoldene Farbe mit cremigem weißen Schaum. Aromatisch kommen hier deutlich die kräftigen brotigen Malzaromen hervor. Leichte fruchtig estrige Noten, sogar etwas überraschende Banane und eine dezente hefige Note.
Im Trunk fast erwartungsgemäß auch eine sanfte Süße, die brotiges Malz als Rückrat weiß. Eine wirklich toll balancierte Bittere, wenn auch eben nicht so hoch angesiedelt wie man das als Hopfennerd gerne hat. Fruchtig, vollmundig und ein samtiges Mundgefühl runden das Bild ab.
Schöner: voller Körper bei einer eher zurückhaltenden Kohlensäure und cremiger Textur. Hinten im Finish dann auch ein leichter wärmender Alkohol, etwas Mandarine und das brotige Malz bleibt uns bis zum Ende treu.
Ein super balanciertes Bier, das vielleicht wie oben angedeutet als heimische Interpretation durchgehen kann. Für einen Vergleich mit seinen britischen oder amerikanischen Kollegen ist die Bittere und Fruchtigkeit etwas zu dezent ausgefallen. Zumindest für meinen Geschmack.
Prost, Cheers und Ahoi
| proBIER-Wertung: |  .. |
| Alkohol: | 8,2 Vol% |
| Stammwürze: | 18,5 °P |
| Bittereinheiten: | keine Angaben IBU |
| Trinktemperatur: | 7 – 10 °C |
| Bierstil: | Imperial IPA |
| Anschrift: | Schleppe Brauerei Schleppe Platz 1 9020 Klagenfurt +43-4242-27777-0 schleppebrauerei@schleppe.at www.schleppe.at |
